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TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN

with Matthias

01/01/2022

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TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN ist seit Jahren einer der Eckpfeiler des deutschen Hardcore. Nach zwei Alben (“Zwischenwelt”, “Machtwort”), einer EP (“Licht”) und einer Split-Single mit LASTLIGHT (“Compilation Of Unity”) hat sich die Band jetzt mit einem neuen Gitaristen (Daniel) und Dennis (BRIGHTSIDE/RYKER’S) als zweiten Sänger neu aufgestellt. Die Band arbeitet zurzeit an einer neuen EP, welche im Frühjahr 2022 erscheinen soll.
Band Photo TTAUSEND LOEWEN UNTER FEINDEN

Wie ist die Band TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN entstanden und wie seit ihr auf den Namen gekommen?

Matthias: Die Band ist aus der Idee heraus entstanden, dass man mit kritischen Gedanken zu gesellschaftlichen Phänomenen und Verhaltensweisen nicht alleine da steht. Wenn man als Beispiel soziale Gerechtigkeit nimmt, so fühlt es sich als einzelne Person oft so an, als wenn man gegen Ungerechtigkeiten alleine nichts ausrichten kann. Es ist jedoch so, dass jede Handlung und jedes Wort – jede soziale Interaktion – eine Auswirkung hat auf das Umfeld und die Gesellschaft. Auch, wenn die Auswirkung nicht unmittelbar sichtbar ist. So haben wir entschieden, eine Band zu gründen, die sich nicht nur als Band mit sechs Bandmitgliedern versteht, sondern als Kollektiv zusammen mit allen Menschen, die Anteil an der Band und ihrer Message haben. Dazu zählen wir alle unsere Freunde, die uns bei Merch, Grafik, Covergestaltung, Produktion, Recording, Konzerten und so weiter helfen, genauso wie alle Menschen, die unsere Texte – also unsere Message – aufnehmen, für sich selbst verarbeiten oder vielleicht sogar an andere weitergeben. Denn eine Band funktioniert letztlich genauso über soziale Interaktionen und Beziehung zueinander. Der Name ist auch aus diesem Gedanken heraus entstanden. Es gibt zu viel Probleme im System, welches um uns herum gebaut wurde. Die Schraube des Wachstums dreht sich immer weiter und solange wir daran nichts ändern und alle Handlungen Geld, Besitz und kontinuierlichem Wachstum unterwerfen, wird sich nichts grundlegend ändern. Wenn ein System kaputt ist, hilft es nichts nur Symptome zu verarzten – man muss grundlegend die Struktur des Systems verändern.

Fast alle eure Lieder haben deutsche Texte. Was inspirtiert dich Songtexte zu schreiben und welche Themen sind dir dabei besonders wichtig?

Matthias: Die Wahl, deutsche Texte zu schreiben hat sich daraus ergeben, dass es nunmal meine Muttersprache ist und ich dadurch eher in der Lage bin, die Aussagen auf den Punkt zu bringen. Auch metaphorisch zu arbeiten oder Referenzen auf Gedichte, Lyrik oder Geschichten inspirierender Autoren zu geben, fällt mir so wesentlich leichter, als das Ganze auf Englisch zu verfassen. Die Themenpalette ist relativ breit gefächert. Es geht einerseits um Gesellschaftskritik – hierbei lege ich den Schwerpunkt einerseits auf den maßlosen Umgang der Menschen mit der Umwelt und andererseits auf politische Ansichten, die ins Extreme gehen. Ich bin überzeugt davon, dass der mittlere Weg in den meisten Fällen der richtige ist. Die goldene Regel ist für mich ein guter Ansatz gesellschaftlichen Zusammenlebens. In unserem System ist es aber leider so eingerichtet, dass die eine Hälfte der Menschheit – und dieser Anteil der Menschen wird immer kleiner – auf die Kosten der anderen Hälfte lebt. Sich in einem goldenen Käfig einzuschließen und nach außen abzuschotten ist nicht nur unethisch, sondern wird auch auf Dauer in Anbetracht zukünftiger globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Massenflucht nicht funktionieren. Ein anderer Themenschwerpunkt sind persönliche Texte, die sich auf Erlebnisse und Erkenntnisse aus dem eigenen Leben beziehen, oder Vorstellungen von Werten beinhalten, für die es meiner Meinung nach wichtig ist, die Wichtigkeit dieser Werte herauszuheben, da sie meiner Einschätzung nach die Basis einen guten Zusammenlebens ausmachen. Hierzu gehören Vertrauen und Empathie ebenso dazu wie Familie, Freundschaft, Liebe und Glauben.

Wo liegen eure musikalischen Wurzeln? Gibt es irgenwelche Bands oder Musikrichtungen die euch auf eurem Weg besonders beeinflusst haben?

Matthias: Die Einflüsse sind natürlich bei allen Mitgliedern der Band unterschiedlich, aber grundsätzlich sprechen wir hauptsächlich von Hardcore, Punk und Metal – teilweise auch Hip Hop. Ich bin hauptsächlich mit Bands wir BATTERY, CHAIN OF STRENGTH, MINOR THREAT, UNIFORM CHOICE und allem Hardcore aus der Zeit aufgewachsen. SHELTER hat mich zum Beispiel dazu inspiriert, mich relativ früh im Leben mit Buddhismus und fernöstlicher Lebensphilosophie auseinanderzusetzen. PMA hat mich schon als Jugendlicher gepackt und bis heute trage ich den Gedanken von Optimismus und „das Glas immer halb voll sehen“ in mir. EARTH CRISIS und andere Bands haben mich dazu inspiriert, mich mit der Gesellschaft und unserem Handeln als Menschen auseinanderzusetzen. Auch hier kann ich nicht wirklich damit aushören, die Zeit und die Wirklichkeit zu reflektieren. Daher gibt’s auch immer wieder neue Texte…

Es gibt aktuell einige Veränderungen in euren Lineup. Mit Dennis (vorher BRIGHTSIDE und RYKER’S) habt ihr jetzt einen zweiten Sänger und Basti hat die Band verlassen, dafür spielt jetzt Daniel bei euch an der Gitarre. Wie ist es dazu gekommen?

Matthias: Die Veränderungen haben sich einerseits bedingt durch die Corona-Krise ergeben. Wir haben einige Kleinselbstständige in der Band und Basti gehört auch dazu. Für ihn hat es sich in der Zeit so entwickelt, dass er seine Energie und Zeit voll und ganz auf andere Projekte und seine Selbstständigkeit konzentrieren wird. Für ihn ist an der Gitarre Daniel nachgerückt, der schon mit Tim seit Jahren zusammen Musik macht. Wir haben uns ein paar Mal getroffen und es war direkt klar, dass er perfekt in die Band passt. Mit Dennis habe ich schon gemeinsam bei STILL SCREAMING fast neun Jahre zusammen Musik gemacht. Seit dem ersten Tag, an dem wir uns kennengelernt haben (das ist eine andere lange Geschichte für ein neues Interview), war uns beiden klar, dass wir zusammen Musik machen werden und dass wir gegenseitig einen Freund fürs Leben gefunden hatten. Er hat daher auch schon fürher bei insgesamt drei Songs von TLUF mitgemacht und war somit auf jeder Veröffentlichung mit am Start. Für mich ist er also schon immer ein fester Teil von TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN gewesen und ist ab jetzt eben Vollzeit mit am Start. Ich kann mir nichts besseres vorstellen für uns als Band, für zukünftige Songs und Live-Shows. Denn eine Band bedeutet immer auch Freundschaft, Zeit miteinander zu verbringen und Momente für gemeinsame Erinnerungen zu erschaffen.

Bereits letztes Jahr habt ihr angedeutet an neuem Material für das nächste Album zu arbeiten. Wie weit seit ihr mit den Arbeiten und was können wir erwarten?

Matthias: Wir haben lange an neuen Songs gearbeitet und durch den Line-up Wechsel mussten wir dann allerdings gefühlt nochmal von vorne anfangen. Erstmal mussten wir uns aufeinander einstimmen und ein Gefühl dafür entwickeln, wie die neuen Songs nun werden sollen. Wir mussten zudem nach „Zwischenwelt“ einmal reflektieren, in welche Richtung es ab jetzt musikalisch gehen soll. Letztlich hat es sich so eingependelt, dass wir uns auf eine Richtung geeinigt haben, die wieder mehr in die Spielweise der “Licht” EP geht. Wir werden zudem zunächst keine Alben mehr produzieren, sondern EPs. So möchten wir zukünftig etwas agiler unterwegs sein und lieber regelmäßig neuen Output erarbeiten. Alben sind zeitmäßig schon sehr aufwändig und wir hoffen, dass wir mit dem neuen Ansatz dann auch produktiver sein können. Die ersten Songs sind jetzt komplett im Kasten und werden im Frühjahr 2022 veröffentlicht.

Seit dem Sommer stehen viele Bands in den Startlöchern und scharren mit den Hufen, einige geben wieder Konzerte oder planen Touren. Ihr habt euch bisher eher zurückgehalten, warum gab es bisher noch keine TLUF Konzerte oder Ankündigungen?

Matthias: Wir haben uns zunächst darauf konzentriert, im neuen Line-up zusammen zu finden und die erste neue EP aufzunehmen. Zudem war es absehbar, dass auch in diesem Winter Konzerte wahrscheinlich wieder abgesagt werden müssen. Daher werden wir erst ab März 2022 wieder live spielen.

Als deutschsprachige Band ist es schwierig international Fuß zu fassen. Ist der internationale Markt für euch ein Thema oder konzentriert ihr euch ausschließlich auf den deutschsprachigen Raum?

Matthias: Wir konzentrieren uns zunächst auf den deutschsprachigen Raum. Das macht es für uns in Bezug auf Touren und Konzerte auch etwas einfacher und wenn sich mal etwas im internationalen Umfeld ergeben sollte, können wir dann entscheiden, ob wir Konzerte dort umsetzten.

Die Medien bringen deutschsprachige Hardcore oder Metal Bands gerne mit der Rechten Szene in Verbindung. Wie geht ihr mit solchen Vorurteilen um?

Matthias: Wir haben uns von Beginn an deutlich von der rechten Szene distanziert und auch inhaltlich sehr eindeutige Texte gegen extreme politische Einstellungen verfasst. Wenn uns jemand damit in Verbindung bringt, kann er sich weder mit unseren Texten, noch mit uns als Personen nachhaltig beschäftigt haben. Durch meine Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen habe ich genug davon gesehen und gehört, welche Wirklichkeiten es in anderen Ländern gibt und habe null Verständnis für Menschen, die Anspruch auf ein Land erheben, in dem sie durch Zufall geboren wurden.

Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf die Band? Hattet ihr irgendwelche Pläne, die ihr auf Eis legen musstet oder konntet ihr die Zeit in irgendeiner From postitiv nutzen?

Matthias: Die Pandemie hat uns in Bezug auf unser geplantes Album zunächst zurückgeworfen. Wir haben aber geduldig und mit viel positivem Denken die Situation für uns als Band nutzen können und werden nach der Pandemie stärker da stehen, als davor.

Viele Bands nutzen vermehrt Socialmedia Plattformen um sich zu vermarkten, Veröffenlichungen zu bewerben oder Konzerte anzukündigen. Wie ist euer Verhältniss zu Facebook, Instagram und anderen Kanälen?

Matthias: Es ist ähnlich, wie die Einschätzung, die ich oben in Bezug auf unsere Gesellschaft gegeben habe: es ist ein System, welches so gebaut ist. Man kann sich entscheiden, Teil dieses Systems zu sein, oder nicht. In beiden Fällen bedeutet ein Nicht-Teilnehmen jedoch auch ein Nicht-Stattfinden. Wenn man also nicht gewillt ist, auf eine einsame Insel zu ziehen, um dem System zu entkommen, dann bleibt nur die Teilnahme. Vielleicht hat man auch viele schöne Dinge und Vorteile in dem System, die man schätzt und die man verteidigen möchte. Daher besteht die Möglichkeit, teilzunehmen und kritisch seine Meinung zu äußern. Wenn man also etwas verändern will, muss man einerseits mitmachen und die Regeln soweit einhalten, wie es sein muss, man kann (muss) aber auch kritisch sein und versuchen Änderungen zu bewirken. So sieht unser Verhältnis zur Gesellschaft aus und ebenso zu Social Media. Wir nutzen die Kanäle so viel wie nötig und wenig wie möglich.

Viele nutzten Streaming Dienste obwohl die Bands dabei so gut wie nichts verdienen aber Vinyl wird immer teurer und die CD ist bei vielen unbeliebt. Wie seht ihr die Zukunft des Musikvertriebs?

Matthias: Auch um die Streaming Dienste werden wir nicht rumkommen. Wir werden aber weiterhin natürlich die EPs auf Vinyl rausbringen. Dazu sind wir alle zu sehr selbst Sammler und Liebhaber von Platten. Ich glaube, dass sich das innerhalb der Hardcore Szene auch halten wird – jedenfalls so lange, wie wir noch gerade laufen können und laut genug schreien, um Platten aufzunehmen. Das hoffe ich jedenfalls.

Was waren deine persönlichen Highlights mit der Band über die Jahre? Welche Ereignisse sind dir besonders in Erinnerung geblieben?

Matthias: “Immer und ewig” zu spielen. Egal bei welcher Show oder in welchem Rahmen, es ist immer ein Highlight für mich. Zudem ist es ein Geschenk, mit Freunden zusammen unterwegs zu sein, eine gute Zeit zu haben und an anderen Orten tolle Menschen zu treffen, in den Austausch zu gehen und den Moment zählen zu lassen.

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